Fährpilgern am 1.10.2023 von Waghäusel nach Speyer auf dem Martinusweg-Hauptweg 36-05-A/ 36-05-B

Schon kurz nach dem Bahnhof in Waghäusel kamen wir am ersten Baggersee „Erlichsee“ vorbei. Das Wetter lud zum Reinspringen ein. Schon bald führte der Weg durch Graslandschaften nach Rheinhausen. Nach einer kurzen Pause an der St. Laurentiuskirche folgten wir den Radfahrer*innen zur Rheinfähre. Am Anleger der Rheinfähre gibt es einen kleinen Imbiss, bei dem man sich mit Rheinblick stärken kann. Hier hat man die Möglichkeit den ausgeschilderten Weg 36-05 B entlang des Rheins zu Laufen oder mit der Fähre über den Rhein zu fahren und dann den nicht ausgeschilderten Weg 36-05 A weiter zu pilgern. Nach dem Übersetzen mit der Fähre zeigte uns die Wanderapp den Weg nach Speyer an. Der Wanderweg führt direkt am Rhein vorbei und lud ebenfalls mit vielen kleinen Buchten zum Verweilen und Baden ein. Schon von Weitem sahen wir die Türme des Speyrer Doms. Zum Ende der Etappe besichtigten wir noch den Dom und die anliegende Fußgängerzone. Anschließend fuhren wir mit dem Zug wieder zurück..

Bericht von Martin und Lisa

Bericht vom Radpilgern am 22.07.2023

Insgesamt 5 Pilger waren am Samstag, 22.07.2023, mit dem Rad auf einem Teilstück des Martinus-Radpilgerweges unterwegs. Nach der Begrüßung radelten wir von Besigheim nach Walheim und durch das idyllische Baumbachtal zur Ganerbenstadt Bönnigheim. Der ehemalige Schulleiter des Bönnigheimer Gymnasiums führte uns lehrreich durch die Bönnigheimer Cyriakus-Kirche und zeigte uns die Besonderheiten der Kirche mit dem gut erhaltenen und in der Zeit der Reformation nicht zerstörten Flügelaltar aus Holz. In der Mitte des Flügelaltars wird Cyriakus mit der Tochter des römischen Kaisers Diokletian dargestellt, wie er diese heilt.

Neben Esslingen und Tübingen ist der Bönnigheimer Lettner der letzte in Baden-Württemberg.

Die Orgel mit den 49 Registern ist die größte zwischen Stuttgart und Heilbronn.

Weiter ging es gemütlich mit dem Rad über Hohenstein und Kirchheim auf den Neckarradweg nach Walheim. In der Führung im Römermuseum wurde uns das Leben der Römer am Limes im 2. Jahrhundert in Walheim ausführlich erläutert und die Jupiterstatue und deren Aufbau beschrieben. Im Innern des Museums konnten wir die Bodenheizung, kombiniert mit der Wandheizung, der Römer bewundern. Auch schon vor gut 2000 Jahren gab es schon einen Abwasserkanal vom Römerhaus hin zum Neckar. Der Abschluss war in einer Gastwirtschaft in Besigheim.

Text und Bild
Otto Abele

 

Bericht vom Pilgertag mit der Familie auf dem Familienmartinuspilgerweg im Bietigheimer Forst am 24.06.2023

Am Samstag machten sich meine Frau und ich zusammen mit einer Familie auf dem verkürzten Pilgerweg durch den Forst. Nach vielen Nachfragen zum Martinuspilgerweg, der von Szombathely in Ungarn über Österreich nach Deutschland, Luxemburg über Belgien nach Tours in Frankreich führt, kamen wir nach einer kurzen Wegstrecke zur 8-Wege-Kreuzung. Wir unterhielten uns über St. Martin und seine Entscheidung vor dem Kaiser Julian, nicht mehr in den Krieg zu ziehen. Auch im Leben von Menschen gibt es Entscheidungen, die dem weiteren Leben eine Richtung geben.

An der Station 2 erkannte das Mädchen im Grundschulalter sofort, wie zwei Menschen auf einer schmalen Schnur balancierend aneinander vorbeikommen können. Nur in Zusammenarbeit können manche Probleme gelöst werden.

An der weiteren Station wurde die überlieferte Geschichte von der Mantelteilung von St. Martin mit dem frierenden Bettler vorgelesen und die Legende von den schnatternden Gänsen vor der Wahl von Martinus zum Bischof. Danach wurden leckere Gänse aus Mürbteig verteilt.

Der unterschiedliche Wuchs der Laubbäume im Bietigheimer Forst wurde erklärt und warum der Efeu an den Bäumen wächst, wie das Internet des Waldes funktioniert und wie sich die Bäume untereinander unterhalten und warum manche Baumarten sich nicht verstehen.

Nach einer informativen Wanderung und interessanten Gesprächen auf dem Pilgerweg freuen sich die Gäste auf einen neuen Pilgertag im nächsten Jahr.

Text und Bild

Otto Abele

 

Bericht vom Ausflug des Kindergartens St. Martin in den Bietigheimer Forst in 2023

Am 23.6.2023 machten sich 7 Kinder von St. Martin mit ihren Erzieherinnen mit dem Bus auf den Weg von Besigheim nach Bietigheim, um auf dem Familienpilgerweg einige Stationen zu wandern.

8-Wege-Kreuzung: Entscheidung von St. Martin nicht mehr in den Krieg zu ziehen. Er gibt seine Waffen dem Kaiser zurück.

Brücke: Bär und Riese, nur zusammen können sie die Brücke bzw. die Schnur überqueren. Hindernisse in Form von Rucksäcken auf der Schnur müssen die Kinder darübersteigen wie im Leben. Man kann auch nicht die Hindernisse im Leben einfach umgehen oder wieder zurückgehen.

Am Fürstenstand bei der Station 3 wurde die Szene mit der Mantelteilung Martins mit dem Bettler nachgespielt. Der rote Mantel wurde symbolisch mit dem Schwert in zwei Hälften geteilt.

Bei der Station 6 wurde die Szene Martin wird im Versteck von den schnatternden Gänsen verraten mit einer Puppe von der Erzieherin nachgespielt.

Die Praktikantin zeigte den Kindern spielerisch wie die Bäume trinken.

Die Bäume nehmen von den Wurzeln das Wasser auf und mit dem Licht erzeugen die Blätter der Bäume die Nährstoffe, die die Bäume benötigen.

Jeder Baum benötigt täglich 3 bis 4 Badewannen voll Wasser, was benötigt erst ein ganzer Wald ?

Die Kinder lernten, dass die Blätter auf der Unterseite lauter mikroskopisch feine Öffnungen haben, mit denen die Blätter atmen.

Nach zwei Stunden erreichte die kleine Gruppe den Spielplatz an der Station 7 Richtung Großingersheim, an dem schon die Eltern mit Essen und Trinken warteten.

 

Text und Bilder

Otto Abele

Bericht über den Pilgertag am 22.04.2023 von Löchgau nach Freudental

Die Wander- und Pilgergruppe wurde vom Pilgerbegleiter Otto Abele in Löchgau begrüßt. Die Gruppe wanderte mit dem Albverein auf einer kurzen Etappe der Mittelroute des Martinuspilgerweges, die im Jahr 2016 von Bischof Dr. Gebhard Fürst und Erzbischof Burger nahe Schwaigern feierlich eingeweiht wurde. Der Wegverlauf des 2500 km langen Pilgerweges und die Sehenswürdigkeiten auf dem Weg sind im Internet unter www.martinuswege.de dokumentiert.

Die Wander- und Pilgergruppe besuchte nach kurzer Wegstrecke die Peterskirche in Löchgau. Diakon Wolfgang Müller erklärte uns kompetent die Peterskirche. Anschließend gingen wir zur Albertus Magnus Kirche in Löchgau, wo unsere Aufmerksamkeit den Fensterbildern des verstorbenen Besigheimer Künstlers Stelzig galt und der bemerkenswerten Lebensgeschichte des Kirchenpatrons Albertus Magnus dem Großen.

Auf dem ausgeschilderten Martinuspilgerweg ging es bei herrlichem Wanderwetter zur Löchgauer Berghütte. An der Berghütte ist neben der Schutzhütte für Wengerter die Übersichtstafel mit dem Wegverlauf des Martinuspilgerweges und die Geschichte des Pilgerwegs aufgebaut.

Nach einem Impuls über Martinus verließen wir den Pilgerweg und wanderten oberhalb von Freudental zur evangelischen Kirche dort. Herr Bertet junior und sein Vater erläuterten uns die Geschichte der Kirche. Kundig und geschichtlich fundiert wurden die Wanderer durch den Ort Freudental geführt. Gespannt lauschten wir den Ausführungen über die Ansiedlung der Juden in Freudental, dem Bau der Synagoge und die Umstände des Schlossbaus.

Nach den vielen Eindrücken und Informationen kehrten die Wanderer zum Abschluss des Pilgertages nach der Rückkehr in Löchgau in die Gaststätte „Alte Kelter“ ein.

Text und Bild: Otto Abele

Bericht vom Kreuzweg in Horrheim am Karfreitag, 7.4.2023

24 Pilger machten sich auf den Kreuzweg, das Kreuz wurde voraus getragen. Wir starteten um 15 Uhr auf dem Martinusthemenweg an der katholischen Kirche St. Martinus in Horrheim.

Auf sieben Stationen, auf einem Teil des Martinuspilgerwegs, in der evangelischen Kirche und an der neuapostolischen Kirche wurden die sieben modernen Werken der Barmherzigkeit von Bischof Wanke vorgestellt und von Diakon Albert Wild interpretiert und mit Leben gefüllt.

Die einzelnen Werke sind:

1. Einem Menschen sagen: Du gehörst mir
2. Ich höre dir zu
3. Ich rede gut über dich
4. Ich gehe ein Stück mit dir
5. Ich teile mit dir
6. Ich besuche dich
7. Ich bete für dich

Den Reisesegen erhielten wir zum Abschluss von Diakon Albert Wild in der Kirche St. Martinus.

Text und Bild: Otto Abele

Bericht über den Pilgertag am 1.4.2023

Zum Auftakt des Pilgerjahres 2023 trafen sich 17 Pilger trotz schlechter Wettervorhersage in der Kirche St. Martinus in Kornwestheim mit dem schönen Relief von der Mantelteilung an der Eingangstür. Alexander Schwab führte uns bei sehr schönem Wetter zum Pilgern von Kornwestheim nach Ludwigsburg, Rita Schwab half im Hintergrund, wenn nötig.

Auf dem Weg zur Karlshöhe machten wir Halt in der evangelischen Martinskirche in Kornwestheim mit einer kurzen Führung durch die Kirche.

Diakon Albert Wild und Andrea Jakoby, Pilgerbegleiterin, waren die geistlichen Begleiter auf diesem Pilgerweg.

 

Die Texte von Tobias Petzold haben uns auf dem Pilgerweg begleitet wie z.B. ein Auszug aus dem Text „Weg“:

Ich bin der Weg.
Ich war vor dir
und werde sein,
wenn du nicht mehr bist.
Eure Schritten hinterließen
ihre Spuren auf mir,
.....

In der Kirche in der Karlshöhe erzählte uns Diakon Seyfang über die Entstehung der Karlshöhe mit ihren vielfältigen Aufgaben wie z.B. Altenhilfe, Hilfen für Menschen mit besonderen sozialen und psychischen Problemen und Hilfen für Menschen mit geistiger Behinderung, die Kinder- und Jugendhilfe, therapeutische Werkstätten und der Gebrauchtwarenladen. Auch ist dort die evangelische Hochschule untergebracht.

Für die Pilger ein wahrer Ort des Teilens im Sinne von St. Martin.

Die Fenster in der Kirche stellen die Werke der Barmherzigkeit dar.

Der Abschluss des Pilgertages wurde zusammen im Café Schlosswache in Ludwigsburg gefeiert.

Text und Bild: Otto Abele

Diözesanwallfahrt auf den Spuren des Heiligen Martin vom 30.5.bis 3.6.2023

Worms - Mainz - Trier - Luxemburg - Speyer

"Es war eine tiefgreifende Erfahrung" - mit diesem Satz fasst Bischof Gebhard Fürst für sich die Diözesanwallfahrt nach Worms, Mainz, Trier, Luxemburg und Speyer zusammen. Für die rund 150 Pilgerinnen und Pilger aus der ganzen Diözese Rottenburg-Stuttgart waren es erfüllte Tage, die ihnen den Heiligen Martin an historischen Orten sehr nahe gebracht haben. Rundum glückliche Gesicht waren beim Abschluss in Speyer zu sehen.

Der Start war im Wormser Dom mit einem Pontikalamt, bei dem Pax Christi eine Szene aus dem Leben des heiligen Martin vorspielte und Führungen durch Worms auf den Spuren von Sankt Martin und zu Orten des Teilens. Am zweiten Tag pilgerten die Teilnehmer von Bodenheim zum Mainzer Dom. Dieser Pilgertag mit Bischof Peter Kohlgraf war gleichzeitig die offizielle Eröffnung des Martinusweges im Bistum Mainz. Tag 3 in Trier stand ganz im Zeichen von Sankt Martin: historische Stadtrundgänge auf den Spuren des Heiligen, ein Pontifikalamt mit Bischof Stephan Ackermann und ein Filmabend mit Podiumsgespräch mit Prälat Werner Redies, Hans-Georg Reuter aus Trier und Pastoralreferentin Christa Hecht-Fluhr. Grenzüberschreitend wurde es an Tag vier mit einem Fußpilgern von Igel nach Wasserbillig in Luxemburg. In Luxemburg Stadt standen wieder Führungen an und ein Pontifikalamt mit Kardinal Jean-Claude Hollerich. Musikalisch und fröhlich war der Abschlussabend, bevor am letzten Tag in Speyer der Abschluss im Dom stattfand, wo das Vater-Unser in Gebärdensprache gemeinsam gebetet wurde.

Eine große Bereichung war das private Chorensemble "Uncinus" um Professorin Dr. Inga Behrendt und Absolvent Johannes Tress, sowie Domorganist Georg Oberauer, die diese Wallfahrt auch zu einem musikalisch einmaligen Erlebnis machten.

Achim Wicker, Geschäftsführer der St. Martinusgemeinschaft und zuständig im Bistum für den Fachbereich Pilger und Wallfahrtsorte und Verena Ernst, Fachbereich Kirche und Tourismus hatten die Wallfahrt organisiert.

Erstmals war die neue Standarte der St. Martinusgemeinschaft bei den Pontifikalämtern mit dabei. Ein Höhepunkt war die Weihe der Fahne durch Bischof Fürst in der Kirche in Igel. In Worms, Bodenheim und Igel wurden zudem an den Kirchen Gussschilder "Via Sancti Martini", welche die Zugehörigkeit zum europäischen Martinusweg auszeichnen, an den Kirchen gesegnet.

Der Dank gilt unseren Gastgebern und Worms, Bodenheim, Mainz, Trier, Igel, Wasserbillig, Luxemburg und Speyer für das gemeinsame "Weg teilen" und die großartige Gastfreundschaft. Ein besonderer Dank auch an alle, die diese Wallfahrt ermöglicht haben, sowie den wunderbaren Chor und die Busbegleitungen aus den Dekanaten.

Impressionen von der Wallfahrt:

Segnung der Tafel an der St. Martinskirche in Worms: Carolin Bollinger, Bischof Gebhard Fürst, Achim Wicker und Domprobst Tobias Schäfer bringen die Tafel an

Bischof Peter Kohlgraf pilgert ein Stück des Weges von der Laubenheimer Höhe nach Mainz mit der Gruppe

Wolfgang Bucher und Otto Abele mit den Fahnen beim Einzug in den Trier Dom

Bischof Gebhard Fürst, Bischof Stephan Ackermann und Domkapitular Paul Hildebrand im Trier Dom

Die Teilnehmer:innen vor dem Trierer Dom

Die Pilger:innen an der Mosel kurz vor der Grenze nach Luxemburg

Im Dom zu Speyer, wo der Chor die Pilger:innen noch einmal begeisterte

Achim Wicker und Verena Ernst

Viele weitere Bilder und ausführliche Bericht zu jedem Tag finden Sie unter https://www.drs.de/liveticker.html#c9676 und drs.de

Bericht auf der Homepage des Bistums Mainz

Bericht auf der Homepage des Bistums Trier

Text: Achim Wicker, Fotos: Arkadius Guzy, DRS und Otto Abele

 

Ausflug der Kindergartenkinder von St. Martin aus Besigheim auf dem Familienmartinusweg in 2022

Am sonnigen Freitag, den 24.6.2022 pilgerten die fünf- bis sechsjährigen Kinder vom Kindergarten St. Martin mit ihren Erzieherinnen auf dem Familienmartinusweg im schattigen Wald im Bietigheimer Forst.

An der ersten Station, der 8-Wege-Kreuzung, erhielt ein Kind mit dem verzierten Pilgerstab den Auftrag, den richtigen Weg zu Station 2 zu finden.

An der Station 2 auf der Brücke mussten die Kinder das Problem lösen, auf einem schmalen Weg über die Brücke, dargestellt mit einem Seil, aneinander vorbeizukommen. Nur in Zusammenarbeit miteinander kamen die Kinder auf die andere Seite der Brücke.

An der Station 3 wurde von den Kindern das Martinusspiel mit der Mantelteilung aufgeführt.

An der Station 6 auf dem Familienmartinusweg zeigten die Erzieherinnen mit einer Handpuppe, wie St. Martin vor der Wahl zum Bischof von den Gänsen mit ihrem Geschnatter verraten wurde. Nach dem Lösen der Quizaufgaben über St. Martin, über den die Kinder informiert waren, bekam jedes Kind von den Erzieherinnen ein Überraschungstütchen mit selbst gebackenen Gänsen.

An der Station 7, dem Grill- und Spielplatz, konnten die Kinder sich ausruhen und spielen. Die Elternbeiräte besorgten das Essen und die Getränke, und alle konnten sich nach diesem sonnigen Tag stärken. Das war wirklich ein schöner Ausflug. Die Kinder erzählen nach Angaben der Erzieherinnen jetzt noch davon. Der Ausflug soll im nächsten Jahr wiederholt werden.

Otto Abele

Der heilige Martin (11. November)

Am 11. November feiert die Kirche das Fest des heiligen Martin von Tours. Du kennst ihn sicher besser unterm dem Namen St. Martin!

Martin wurde um das Jahr 317 in Ungarn geboren. Bald nach seiner Geburt zogen seine Eltern nach Italien. Martin und seine Eltern waren Heiden. Spielkameraden erzählten Martin von Jesus. Martin wollte auch ein Freund von Jesus werden, aber das durfte er seinen Eltern nicht erzählen, weil sein Vater die Christen nicht mochte.

Mit 15 Jahren musste Martin auf Wunsch seines Vaters Soldat werden. Wenige Jahre später wurde er Offizier. Offiziere hatten Diener, von denen sie sich bedienen ließen. Nicht so Martin. Er hatte sich die Geschichte von Jesus gemerkt, der seinen Jüngern die Füße gewaschen hatte. So putzte er sich die Stiefel selber und aß mit seinem Diener an einem Tisch.

Am Stadttor von Amiens in Frankreich teilte Martin im Jahr 334 seinen Mantel mit einem frierenden Bettler. Du kennst diese Geschichte ganz bestimmt.

Bald darauf wurde Martin getauft. Er verließ das Heer und wurde zum Priester geweiht. Im Jahr 371 wurde er Bischof von Tours. Eigentlich wollte er das gar nicht. Die Legende erzählt, dass sich Martin im Stall vor den Menschen versteckt hatte. Die Gänse aber haben ihn mit ihrem Geschnatter verraten. Und so ist Martin dann doch zum Bischof geweiht worden. Martin wurde über 80 Jahre alt. Er wurde schon zu Lebzeiten von den Menschen sehr verehrt.

Übrigens: Während die Gedenktage vieler Heiligen auf ihren Todestag fallen, macht der heilige Martin eine Ausnahme. Er starb am 08. November 397, man feiert ihn aber am 11. November. Das ist so, weil der 11. November schon vor vielen Jahrhunderten ein Feiertag für die Bauern war.

Martinsbräuche

Am Festtag des heiligen Martin ziehen auch heute noch Kinder mit Laternen durch die Straßen und singen Martinslieder. Oft wird die Legende vom heiligen Martin und dem Bettler vorgelesen oder von einem Reiter im Martinsgewand gespielt. Manchmal endet der Zug an einem Platz, an dem ein Martinsfeuer entzündet wird. An einigen Orten werden auch Martinsbrezel oder Martinswecken geteilt. In diesem Brauch steckt der Hintergrund des Teilens: Martin hat seinen Mantel mit dem Bettler geteilt. In Anlehnung an die Gänse, die den heiligen Martin im Stall verraten haben, gibt es traditionell zum Martinsfest die Martinsgans.

Eine Martinslaterne

Vielleicht denkst du jetzt: Aus dem Alter bin ich aber raus! Laternen habe ich im Kindergarten gebastelt… Aber sei mal ehrlich, so eine Laterne hat was und ein Martinszug ist auch heute noch irgendwie schön. Wenn du keine Lust auf die gute alte Papierlaterne hast, habe ich hier eine neue Idee:

Du brauchst dafür eine leere Konservendose, deren Deckel sauber abgetrennt ist, damit du dich nicht schneidest.

Dann brauchst du noch einen Dosendorn (das ist so eine Art Dosenöffner mit einem Griff, an dem unten ein dicker Dorn wie ein Nagel rausguckt). Hilfreich ist ein altes Handtuch, das du von innen in die Dose steckst, wenn du die Muster einstichst. Dann kannst du die Dose gut festhalten und piekst dich auch nicht in die Finger. Nun kannst du Muster in die Dosenwand stechen. Ein Loch neben dem anderen, so kann zum Beispiel ein Stern entstehen. Am oberen Ende der Dose musst du dann noch einen Draht befestigen, damit du sie an einen Laternenstab hängen kannst. Nun fehlt nur noch eine Kerze, dann kann es losgehen!

Aus dem Buch „Das Kirchenjahr für Kinder“ von Pia Biehl

Die Eröffnung der Mittelroute des Martinusweges „VIA SANCTI MARTINI“ von Szombathely in mehreren Etappen durch Europa nach Tours

Am 26.10.2016 wurde in einer historischen Feierstunde mit Bischof Fürst, Erzbischof Burger und dem apostolischen Nuntius Nikola Eterovic an der Grenze der Bistümer Rottenburg-Stuttgart und der Erzdiözese Freiburg die Mittelroute des Martinusweges durch Europa offiziell eröffnet.

Der Europarat hat den Pilgerweg „VIA SANCTI MARTINI“ im Jahr 2005 als zweite eingetragene Kulturstraße neben dem Jakobsweg in die Liste der Kulturwege aufgenommen. Diese Wege verfolgen zwei Ziele: Die gemeinsame Identität der europäischen Bürger sichtbarer und im täglichen Leben lebendiger zu machen sowie das europäische Kulturerbe zu erhalten.

Nach der Vorbereitungsphase in 2010 wurde der Pilgerweg in der Diözese und in den Dekanaten geplant und in den Kirchengemeinden durch die verschiedenen Martinusgruppen in der Diözese von Biberach über Rottenburg a.N. und Stuttgart, Ludwigsburg sowie Besigheim bis Schwaigern ausgeschildert. Der Martinusweg, der in der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit den Ergänzungswegen insgesamt 1200 km lang ist, wurde von Bischof Fürst im April 2011 mit den Worten eröffnet: „Pilgern auf dem Martinusweg kann zur Spurensuche werden: nach Spuren des heiligen Martin in unserer Welt und nach Spuren Gottes in unserem Leben.“

Im Jubiläumsjahr 2016 (1700 Jahre nach der Geburt des Martin im Jahr 316) wurden von der St. Martinusgemeinschaft e.V. und den Dekanaten über das ganze Jahr hinweg viele Pilgertage im Rahmen des Samstagspilgerns angeboten, im Dekanat Ludwigsburg von Stuttgart über Kornwestheim nach Ludwigsburg und an einem anderen Samstag von Ludwigsburg nach Besigheim und von Besigheim über den Michaelsberg nach Lauffen. Die Pilger erfuhren dabei Geschehnisse und Legenden aus dem Leben des heiligen Martin, der in einer Zeit des Aufbruchs und der Veränderung lebte. Er wirkte wie kaum ein anderer in seiner Zeit als Vorbild für die Nächstenliebe. Bekannt sind die Mantelteilung und die Heilung von Kranken sowie seine Standhaftigkeit im Glauben.

Die Künstlerin Astrid Eichin webte einen Martinsmantel, der in der Mitte geteilt und mit einer goldenen Kordel zusammengebunden ist. Dieser Mantel wird als symbolisches Verbindungsstück feierlich von Diözese zur nächsten Diözese weitergereicht auf der neuen 2500 km langen Mittelroute des Martinusweges von Szombathely nach Tour. Der Weg beginnt am Geburtsort des heiligen Martinus in Szombathely und verläuft durch die Diözesen in Ungarn, Österreich, Deutschland, Luxemburg, Belgien und Frankreich bis nach Tour, wo Martin Bischof war. In der Nähe von Schwaigern übergab Bischof Gebhard Fürst den Martinsmantel an den Erzbischof Burger aus Freiburg. Der Weg des Mantels führt von Freiburg in die Diözese Speyer und danach nach Worms, wo nach der Legende Martin eingekerkert war. Neben Szombathely ist hier der zweite Ort auf der Mittelroute, an dem sich Lebens- und Glaubensspuren treffen.

Der apostolische Gesandte des Papstes N. Eterovic würdigte bei der historischen Eröffnung der Mittelroute das Engagement der Diözese Rottenburg-Stuttgart und die Initiativen zur Ausgestaltung des Martinsweges. Er betonte, dass Pilgern in Europa eine besondere Bedeutung habe: „Das Beispiel des heiligen Martin lädt Christen heute dazu ein, sich für den Aufbau eines Europas einzusetzen, das tiefe christliche Wurzeln hat“. Der Pilgerweg des heiligen Martin ist Symbol für die Kirche im Aufbruch.

Kurze Filme sind in YOUTUBE veröffentlicht und unter den Suchbegriffen „Martinusweg“ und „Schwaigern“ zu finden.

Otto Abele

Ökumenisch Pilgern mit den Bischöfen

Bischof Dr. Gebhard Fürst und der evangelische Landesbischof July machten sich am 22.10.2016 gemeinsam mit 300 Christen beim ersten ökumenischen Pilgertag auf den Martinusweg von Kornwestheim nach Ludwigsburg.

Anlass des Pilgertages war das Martinusjahr zum 1700. Geburtstag des heiligen Martin von Tours und das beginnende 500-Jahr-Reformationsgedenken 2017.

Der Pilgertag begann an der katholischen Martinuskirche in Kornwestheim und endete mit einer Dialogpredigt beim Abschlussgottesdienst auf der Karlshöhe in Ludwigsburg. Beide Bischöfe hoben die Glaubenszeugen und jeweils die Bedeutung des heiligen Martin und des Reformers Martin Luther hervor, die bis heute in unsere Zeit wirken.

Otto Abele