Bericht über die Renovierungsarbeiten an der Heilig Kreuz Kirche in Bönnigheim von April 2020 bis September 2021

Im kirchlichen Mitteilungsblatt – Ausgabe 06/2020 – konnten Sie die ausführlich beschriebenen Maßnahmen der Sanierung der Heilig Kreuz Kirche entnehmen. Zu dieser Zeit stellte sich bereits heraus, dass es unumgänglich ist, auch die Heizung grundlegend zu sanieren.

Die Genehmigung für diese Arbeiten wurde im August 2020 durch das bischöfliche Ordinariat erteilt. Die Kosten in Höhe von EUR 257.000,00 wurden genehmigt.

Im Zuge dieser Heizungssanierung wurden weitere Arbeiten notwendig: zum Beispiel die Erneuerung des Gestühlsbodens, die Erneuerung des Bodenbelages, die Erneuerung der Kaltwasserinstallationen sowie der Abwasserleitungen etc.. Durch die Demontage der Kirchenbänke wurde auch beschlossen, zwei Bankreihen zu entfernen, so dass mehr Platz hin zur Orgel und zum Marienaltar entsteht. Des Weiteren wurden die restlichen Bankreihen mit einem größeren Abstand montiert, so dass hier mehr Sitzkomfort entstehen konnte.

Auch wurde während der Sanierungsphase festgestellt, dass die Schallläden im Glockenturm erneuert werden müssen – ein Anstrich wie ursprünglich geplant, war nicht ausreichend. Für diese Arbeiten und noch weitere unvorhersehbare Tätigkeiten (wie Brandschutz, neue Decke im Kirchenschiff etc.) wurde nochmals ein Antrag auf eine Nachfinanzierung in Höhe von EUR 148.500,00 gestellt.
Dieser Antrag wurde am 02.02.2021 durch das Bischöfliche Ordinariat genehmigt.

Fazit, wenn etwas in die Jahre Gekommenes saniert wird, kommen immer „Überraschungen“ und „Herausforderungen“ auf den Bauträger zu, mit welchen man nicht rechnen konnte.

Die ursprüngliche Fertigstellung war für März 2021 geplant – allerdings ohne die Sanierung der Heizung. Leider haben uns zum Teil auch die durch CORONA unterbrochenen Lieferketten einen Strich durch die Rechnung gemacht, so dass auch wir von Lieferengpässen im Bereich Holz, Edelstahl, Naturstein etc. betroffen waren. Die Bepflanzung der Außenanlagen wird Ende Oktober erfolgen.

Allen Widrigkeiten zum Trotze freuen wir uns, dass die Kirche und der Turm saniert und renoviert sind und die Türen am Patrozinium der Heilig Kreuz Kirche am 19.09.2021 wieder geöffnet werden konnten.

Hans R. Drescher, Pfarrer

Die zur Durchführung beschriebenen Maßnahmen von 06/2020 sowie die zusätzlichen Maßnahmen an der Heilig Kreuz Kirche in Bönnigheim belaufen sich auf insgesamt EUR 1.489.500,00.

Die entsprechenden Gremien in der Gesamtkirchengemeinde und der Diözese Rottenburg haben diese Maßnahmen und die dadurch entstehenden Kosten genehmigt.

Für den Gesamtkirchengemeinderat – Hans. R. Drescher, Pfarrer

 

Revision und Reinigung der Orgel

Nach nunmehr fast 1 1/2 Jahren Bauzeit steht schon das nächste Projekt an. Unsere Orgel aus dem Jahr 2003 muss nach den Sanierungsarbeiten überholt und gereinigt werden. Generell wird eine Orgelreinigung alle 20 Jahre vorgenommen. Aufgrund der vielen Arbeiten im Innenraum - welche mit viel Staub verbunden waren - wurde uns vom Orgelsachverständigen und auch vom Bischöflichen Bauamt dazu geraten, die Orgelreinigung vorzuziehen. Hierzu wurden die ersten Begehungen bereits im November 2020 gemacht. Nachdem alle Beschlüsse gefasst worden sind, konnten wir im Juli 2021 die Genehmigungsunterlagen beim Amt für Kirchenmusik in Rottenburg einreichen. Am 06.09.2021 haben wir den Genehmigungserlass erhalten, so dass wir mit der Maßnahme ab dem 18. Oktober 2021 beginnen können.

Unser Ziel ist es, dass zu den Adventsgottesdiensten die Orgel wieder erklingen kann. Bis dahin müssen Sie nicht auf die instrumentale Begleitung im Gottesdienst verzichten. Wir werden für einen instrumentalen Ersatz sorgen.

Karin Nachtigäller (Kirchenpflege)

Beschreibung der Kirche

Die Pfarrkirche trägt das Patronat Heilig Kreuz. Ihre Grundsteinlegung erfolgte im Jahr 1955, eingeweiht wurde sie 1956 durch Bischof Dr. Carl Joseph Leiprecht. Die in Nord-Süd-Richtung erbaute Kirche besteht aus einem längs rechteckigen Hauptschiff, an welches sich ein geräumiger Chor mit einer geraden Rückwand anschließt. Links des Hauptschiffs befindet sich ein niederes Seitenschiff, welchem der Turm vorgesetzt ist, durch den man die Kirche betritt. Der gesamte Innenraum ist hell und Licht durchflutet. Hauptschiff und Chor werden von einer einheitlichen hohen Holzdecke überspannt, die in der Längsachse leicht angewinkelt die Form des darüber liegenden Daches andeutet. Die Kirche bietet Platz für über 300 Besucher. An der Rückwand des Chores befindet  sich ein überlebensgroßes Holzkreuz des oberschwäbischen Bildhauers Karl Rieber. Außergewöhnlich an diesem Kruzifix ist die Ausrichtung der Querbalken, die nicht, wie sonst üblich, waagrecht, sondern leicht nach oben abgewinkelt verlaufen. Es entsteht dadurch der Eindruck, als ob der am Kreuz hängende Christus seine Arme segnend über die Gemeinde heben wolle. Christus wird bis auf ein Lendentuch nackt dargestellt. In seinem Gesichtsausdruck spiegelt sich die Liebe wider, die er durch seinen Opfertod uns Menschen hat zuteil werden lassen. Unterhalb des Kreuzes, eingelassen in die Wand, befindet sich der von Julius Vetter, Schwäbisch Gmünd, entworfene und ausgeführte Tabernakel aus poliertem Messing. Er hat die Form eines Hauses. Der etwas vor Kreuz und Tabernakel stehende Hauptaltar ist in schlichten glatten Formen modern gehalten. Er besteht aus dunkelgrauem, poliertem Kirchheimer Muschelkalkkernstein. An der Frontseite unterhalb der Altarplatte wurde der Abguss einer mittelalterlichen Kreuzabnahme eingelassen. Ebenfalls aus grauem Stein ist der im Chorraum vorn links stehende schlichte Ambo. Der Eingang zum Chorraum wird rechts durch die erst im Jahre 2003 aufgestellte Pfeifenorgel von Orgelbaumeister Michael Kreisz, Schwäbisch Gmünd, sowie links durch den Taufstein eingerahmt.

Marienaltar

Am südlichen Ende des Seitenschiffs befindet sich der Marienaltar. Mit ihrer rechten Hand breitet Maria ihren Mantel aus, unter welchem sich die Schutzsuchenden bergen. Auf ihrem linken Arm trägt die Gottesmutter das Jesuskind, welches in seiner linken Hand die Weltkugel hält, während es mit der rechten die Schutzsuchenden unter dem Mantel wie auch den Betrachter segnet.

Kreuzwegstation

An den Seitenwänden angebracht sind die in Holz gearbeiteten Kreuzwegstationen von Hans Schnepf aus Ellwangen. Sie zeigen in realistischer und moderner Form auf eindrucksvolle Art den Leidensweg Jesu Christi.

Rosette

Blickt man vom Hauptschiff in den hinteren Teil der Kirche, so fällt sofort die oberhalb der Empore in die Rückwand eingelassene große Rosette in der Form eines Rades auf. Von einem Ring in der Mitte gehen 16 Speichen aus. Die Zwischenräume sind mit buntem Glas gefüllt. Innerhalb des Rings in der Mitte befindet sich ein Kreuz in rötlich-beigem Farbton mit fünf weißen Punkten, die fünf Wundmale Christi symbolisierend. Das Kreuz in der Mitte eines Rades symbolisiert, dass sich alles um Christus, den Erlöser der

Christphorusfenster

Ebenfalls in der Rückwand befindet sich unter der Empore eine Dreiergruppe figürlicher Glasfenster. Sie zeigen in starker Farbigkeit die Erzengel Raphael (links) und Michael (rechts) sowie in der Mitte den Heiligen Christophorus. Die Fenster wollen dem Besucher, der die Kirche verlässt, die Zusage geben, dass er auch draußen im Leben nicht allein ist, sondern stets unsichtbare Begleiter bei sich hat. Der Heilige Christophorus erinnert die Gläubigen außerdem daran, nicht nur Begleitete zu sein, sondern auch selbst zu Christusträgern und somit zu sichtbaren Begleitern Jesu Christi in der Welt zu werden. Das Christophorusfenster wurde in ökumenischer Verbundenheit von der Evangelische Kirchengemeinde gestiftet. Dies ist vor allem deswegen besonders bemerkenswert, als zum Zeitpunkt der Stiftung die Ökumene noch keinesfalls eine Selbstverständlichkeit war. Die Fenster wurden vom Kunstmaler Heribert Reul aus Kevelaer entworfen, die Ausführung erfolgte durch die Kunstglaserei Frey in Bietigheim. Diese Kirche, deren Patrozinium das heilige Kreuz ist, wird somit vom Kreuz eingerahmt – das große Holzkreuz im Chorraum und das kleine Glaskreuz in der Rosette. Christus ist damit hier sichtbar als Anfang und Ende.